Kreuzweg

In „Kreuzweg“ nimmt uns Regisseur Dietrich Brüggemann mit auf eine ergreifende Reise. Sie folgt Maria, einem Mädchen, das tief in den Glaubensgrundsätzen einer streng katholischen Gemeinschaft verwurzelt ist. Durch die Augen Marias erleben wir den Konflikt zwischen persönlichem Glauben und den Erwartungen der Gemeinschaft. Der Film, strukturiert nach den vierzehn Stationen des Kreuzwegs, verwebt Marias Streben nach spiritueller Reinheit mit den Leiden Christi.

Kreuzweg
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Hanns Zischler, Moritz Knapp, Klaus Michael Kamp (Schauspieler)
  • Dietrich Brüggemann (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Jede Szene, gefilmt in einer einzigen Einstellung, intensiviert das Gefühl der Unausweichlichkeit von Marias Schicksal. Die Darstellung von Lea van Acken bringt Marias innere Kämpfe zum Vorschein und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Brüggemanns Entscheidung, den Film in Plansequenzen zu drehen, fordert den Zuschauer heraus, sich auf die Essenz der Geschichte zu konzentrieren. „Kreuzweg“ ist somit eine fesselnde Darstellung von Glaube, Opfer und der Suche nach Identität in einer rigiden Glaubensgemeinschaft.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Der Film „Kreuzweg„, erschienen im Jahr 2014, führt uns tief in die Welt des Dramas, mit einer Länge von 110 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 12. Unter der Regie von Dietrich Brüggemann und durch das gemeinsame Drehbuch mit seiner Schwester Anna Brüggemann entfaltet sich eine packende Erzählung. Die Hauptrolle der Maria wird von Lea van Acken gespielt, während Franziska Weisz die Rolle der Mutter übernimmt und Florian Stetter als Pater Weber zu sehen ist. Weitere wichtige Rollen sind mit Lucie Aron als Bernadette, Moritz Knapp als Christian und Klaus Michael Kamp als Vater besetzt. Die Produktion des Films lag in den Händen von Jochen Laube, Leif Alexis und Fabian Maubach, mit Alexander Sass hinter der Kamera und Vincent Assmann im Schnitt.

Die Premiere des Films fand am 9. Februar 2014 auf der 64. Berlinale statt, woraufhin der Kinostart in Deutschland am 20. März 2014 folgte. Die einzigartige Struktur des Films, aufgeteilt in vierzehn Szenen, spiegelt die vierzehn Stationen des Kreuzwegs wider. Diese methodische Herangehensweise verleiht dem Film eine besondere Tiefe und Intensität. Die fiktive Bruderschaft St. Paulus, die im Film eine zentrale Rolle spielt und von der Protagonistin Maria beeinflusst wird, basiert auf der realen Priesterbruderschaft St. Pius X., mit der die Geschwister Brüggemann persönliche Erfahrungen gemacht haben.

Die Dreharbeiten zu „Kreuzweg“ begannen am 15. Oktober 2013 und wurden innerhalb von vierzehn Tagen abgeschlossen. Einige Szenen wurden in einem Studio in Magstadt gedreht, während andere Aufnahmen in Schulen in Remseck und Bönnigheim sowie in Waiblingen und auf dem Friedhof in Haigerloch-Trillfingen stattfanden. Die Entscheidung, jede der vierzehn Szenen in einer einzigen Einstellung zu drehen, verstärkt das immersive Erlebnis für den Zuschauer. Diese Herangehensweise forderte von den Darstellern, ihren Text vollständig auswendig zu lernen, was die Authentizität und Intensität jeder Szene erhöhte.

Handlung und Story vom Film „Kreuzweg“

Maria Göttler, ein 14-jähriges Mädchen, gehört der Priesterbruderschaft St. Paulus an. Diese Gemeinschaft hält erzkonservative Werte hoch. Sie bereitet sich auf die Firmung vor, zusammen mit anderen Jugendlichen. Ein Vorbereitungsgespräch mit Pater Weber offenbart die Bedeutung des Sakraments. Er erklärt ihnen, dass sie zu „Soldaten Jesu Christi“ werden. Ihr Kampf richtet sich gegen das Böse und Versuchungen wie satanische Musik. Pater Weber betont die Wichtigkeit von Opfern, um Jesu Liebe zu empfangen. Maria beginnt zu überlegen, ihr Leben als ultimatives Opfer darzubringen.

Während eines Familienausflugs diskutiert Maria das Thema Opfer mit dem Au-pair-Mädchen Bernadette. Ein Konflikt mit ihrer strengen Mutter entbrennt, als Maria ihre Jacke auszieht. Sie verhält sich bei einem Familienfoto lustlos. Ihre Mutter besteht darauf, dass Marias Aussehen fortan unwichtig sei. Dieser Vorfall verdeutlicht die familiären Spannungen und Marias inneren Konflikt.

Versuchung und Beichte

In der Schule lernt Maria Christian kennen, einen Jungen aus einer Parallelklasse. Während sie ihre Mathematikaufgaben macht, kommen sie ins Gespräch. Christian flirtet und erzählt von einem Kirchenchor, der auch moderne Musik singt. Maria teilt ihm die strengen Ansichten ihrer Gemeinde mit. Auf dem Heimweg streitet sie erneut mit ihrer Mutter. Die Mutter ist wegen des stummen Bruders Johannes gestresst. Als Maria ihr Interesse am Chor äußert, tut sie so, als ginge es um eine Mitschülerin.

Bei der Beichte gibt Maria zu, gelogen zu haben. Pater Weber warnt vor den Folgen der Unkeuschheit. Maria spricht von ihrem Wunsch, heilig zu werden, indem sie ihr Leben opfert. Der Priester sieht ihre Aufgabe jedoch auf der Erde. Er verlangt Buße und Wiedergutmachung. Nach einem Anruf von Christian gibt Maria ihre Lüge zu. Ihre Mutter macht ihr Vorwürfe, unterstützt von Bernadettes vergeblichen Bemühungen.

Maria lehnt es ab, am Sportunterricht teilzunehmen, wegen der „satanischen Musik“. Mitschüler beginnen, sie zu mobben. Christian versucht, über Religionsfreiheit zu sprechen, wird aber ausgelacht. Nach der Schule weist Maria Christians Annäherungsversuche zurück. Sie möchte nur Gott nahe sein. Im Gottesdienst zur Firmung kollabiert Maria. Ein Arzt diagnostiziert gefährliches Fieber und Mangelernährung. Marias Mutter weist die Vorwürfe zurück, was den Arzt an Misshandlung denken lässt. Maria sucht Trost bei Bernadette und offenbart ihren Wunsch, sich für ihren Bruder zu opfern. Sie stirbt, nachdem Pater Weber ihr die Kommunion gibt. Johannes beginnt zu sprechen, als Maria stirbt, was die Mutter als Wunder deutet. Bei Marias Beerdigung erscheint Christian am Grab. Der Film endet mit einem Blick in den Himmel, symbolisch für Marias spirituelle Reise.

Fazit und Kritiken zum Film „Kreuzweg“

Der Film „Kreuzweg“ nimmt den Zuschauer mit auf eine filmische Reise, die durch die 14 Stationen des christlichen Kreuzwegs strukturiert ist. Gemeinsam mit Co-Autorin Anna Brüggemann erschafft er eine Welt, in der die junge Protagonistin Maria einem erschütternden geistigen Kampf ausgesetzt ist. Die Brüggemanns nutzen diese Struktur geschickt, um die Geschichte von Maria zu erzählen, deren Leidensweg sich mit den Leiden Jesu verbindet. Der Film sticht durch seine formale Strenge hervor, die manchmal den Inhalt überlagert, doch gerade diese Strenge verleiht dem Werk seine unverwechselbare Intensität. Lea van Ackens Darstellung als Maria ist dabei zentral und fängt das Herz des Zuschauers ein.

Die formal reduzierte Darstellungsweise, die schon in Dietrich Brüggemanns Debüt „Neun Szenen“ erkennbar war, erreicht in „Kreuzweg“ einen neuen Höhepunkt. Jede Szene des Films ist präzise choreographiert, sodass Bewegungen im Raum Kamerafahrten ersetzen. Diese Inszenierung lenkt den Blick des Zuschauers auf subtile Weise und hält das Geschehen lebendig. Besonders eindrucksvoll ist das Schauspielensemble, das die Einschränkungen des Formats nutzt, um den emotionalen Gehalt der Geschichte zu verstärken. Franziska Weisz und Florian Stetter liefern dabei bemerkenswerte Leistungen ab, die die dunklen Facetten der erzählten Welt beleuchten.

Der Film „Kreuzweg“ ist nicht nur eine Darstellung extremen religiösen Fanatismus, sondern auch ein Zeugnis der beeindruckenden schauspielerischen Leistung, insbesondere von Lea van Acken. Ihre Darstellung der Maria ist tiefgründig und nuanciert, was der Figur eine außergewöhnliche Tiefe verleiht. Van Ackens Fähigkeit, die innere Zerrissenheit und den zunehmenden körperlichen Verfall ihrer Figur darzustellen, macht „Kreuzweg“ zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Kritik an religiösem Eifer und dessen Auswirkungen auf das Individuum wird durch den Film eindringlich und nachhaltig vermittelt. Dietrich Brüggemanns „Kreuzweg“ ist somit mehr als nur ein Film; es ist eine intensive Auseinandersetzung mit Glaube, Fanatismus und der Suche nach persönlicher Erlösung.

Letzte Aktualisierung am 13.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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